Transition (Kinder- und Erwachsenen-Endokrinologie)
Die Endokrinologie im Kindes- und Jugendalter ist am Universitätsklinikum Essen durch den Bereich Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie in der Klinik für Pädiatrische Nephrologie kompetent vertreten und beschäftigt sich besonders mit Wachstumsstörungen und seltenen genetischen Erkrankungen.
Am Übergang in das Erwachsenenalter ist unsere gemeinsame Transitionssprechstunde positioniert, um die jungen Menschen auch im Erwachsenenalter fachgerecht weiterbetreuen zu können.
Endokrinologie im jungen Erwachsenenalter
Verschiedene endokrinologische Erkrankungen können bereits im Kindesalter eine kontinuierliche ärztliche Betreuung erforderlich machen. Ein qualifiziertes pädiatrisches Zentrum stellt dann eine große Hilfe für die betroffenen Familien dar. Der mit Erreichen der Volljährigkeit anstehende Wechsel in die Erwachsenenmedizin kann als ungewollter Bruch einer über die Jahre gewachsenen Zusammenarbeit empfunden werden.
Um den Übergang aus der Kinder- in die Erwachsenenmedizin für alle Beteiligten so angenehm wie möglich zu gestalten, wurde am Universitätsklinikum Essen eine spezielle „Transfersprechstunde“ etabliert. Neben den heranwachsenden Patienten und deren Eltern nehmen an dieser interdisziplinären Einrichtung sowohl Ärzte der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel als auch des Bereichs Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie der Kinderklinik teil.
In der Sprechstunde werden der bisherige Krankheitsverlauf sowie Besonderheiten der Endokrinologie im Kindes- und Erwachsenenalter ausführlich miteinander besprochen. Schwerpunkte in der Transfersprechstunde sind u. a. Hypophysenfunktionsstörungen, Wachstumshormonmangel, das adrenogenitale Syndrom (AGS), das Prader-Willi-Syndrom, das Ullrich-Turner-Syndrom, das Klinefelter-Syndrom, hormonell bedingte Entwicklungsstörungen, sowie seltene endokrine Tumorerkrankungen und Hormonstörungen nach Tumorerkrankung im Kindesalter. Die weitere Betreuung erfolgt dann durch einen Arzt der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel, wodurch eine kontinuierliche Weiterbetreuung gewährleistet ist, die das Vertrauen in die Erwachsenenmedizin stärkt und den weiteren Therapieverlauf optimiert.
Seit 2013 bieten wir zusätzlich eine interdisziplinäre Sprechstunde für junge Erwachsene mit Diabetes bei Mukosviszidose an.
Folgende endokrine Erkrankungen bilden die klinischen Schwerpunkte dieser Sprechstunde:
- Zerebrale Tumorerkrankungen wie Medulloblastome, Kraniopharyngeome oder Hypophysenadenome und angeborene Hypophyseninsuffizienz.
- Das adrenogenitale Syndrom (AGS), bei welchem es sich um eine angeborene Funktionsstörung der Nebennierenrinde handelt.
- Das Prader-Willi-Syndrom (PWS), dessen Auftreten vor allem mit einem zwanghaften Essensdrang und einer veränderten Körperzusammensetzung vergesellschaftet ist.
- Das Ullrich-Turner-Syndrom (UTS), welches ausschließlich Mädchen betrifft und mit einem gestörten Längenwachstum, einer Fehlanlage der inneren weiblichen Geschlechtsorgane sowie weiteren typischen Erkrankungserscheinungen einhergeht.
- Schilddrüsenerkrankungen (Autoimmun-Thyreopathien, M. Basedow, Schilddrüsenhormonresistenz, Schilddrüsenkrebs, Struma).
- Hormonstörungen nach Krebserkrankung im Kindesalter.
- Hormonstörung bei Mukoviszidose.
- Seltene genetische endokrine Erkrankungen wie MEN 1 und 2, Phosphatdiabetes und Klinefelter-Syndrom.
„Transfersprechstunden“ gibt es bisher nur in wenigen Zentren in Deutschland. Daher stellt unser Angebot eine Modellambulanz dar, deren Bedeutung weiter evaluiert werden soll. Die Terminvergabe erfolgt nach Vereinbarung mit der Endokrinologischen Poliklinik des Zentrums für Innere Medizin.
PD Dr. med.
Nicole Unger
Oberärztin, Leiterin der endokrinologischen Ambulanz und Transition
Eleni Lampropulou
Assistenzärztin
Dr. med.
Lukas van Baal
Arzt