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Hypophysenerkrankungen

Die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ist eine kirschkerngroße Drüse, die im Inneren des Schädels auf Höhe der Nase liegt. Die Hypophyse produziert viele Hormone (Botenstoffe) und Vorstufen von Hormonen. Sie steuert hierüber wichtige Aufgaben unseres Körpers.

Die Hypophyse besteht aus zwei Teilen: Vorder- und Hinterlappen. Im Vorderlappen werden die Steuerhormone für Schilddrüse, Nebennieren und Geschlechtsorgane gebildet. Hinzu kommen die Hormone für Wachstum und Milchbildung. Im Hinterlappen werden weitere Botenstoffe gebildet, die v. a. für den Flüssigkeitshaushalt zuständig sind.

Hypophysenadenome sind praktisch immer gutartige Tumoren der Hirnanhangsdrüse. Diese Tumoren werden in zwei Gruppen unterteilt: hormonproduzierende und nichthormonproduzierende Adenome.

Hypophysenadenome können somit durch unkontrollierte Hormonfreisetzung zu Beschwerden führen (Prolaktinom, Akromegalie, M. Cushing). Zusätzlich können Beschwerden entstehen, wenn benachbarte Strukturen, wie die Sehnervenkreuzung oder die gesunde Hypophyse durch die Tumorgröße beeinträchtigt werden. Im Alltag treten dann Symptome wie Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Leistungsschwäche auf.

Die Behandlung erfolgt im Rahmen des  Comprehensive Cancer Center (CCC) im Endokrinen Tumorzentrum am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) Essen sowohl ambulant als auch stationär.

Die Patienten werden in einer gemeinsamen Hypophysensprechstunde von Endokrinologen und Neurochirurgen betreut und haben die Möglichkeit an neuen Diagnostik- und Therapiestudien teilzunehmen. Die Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen ist auf die Hormondiagnostik und -Therapie vor und nach OP und die Behandlung von Begleiterkrankungen von Hypophysentumoren spezialisiert. (Akromegalie, M. Cushing, Wachstumshormonmangel).

Nebennierenerkrankungen

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Diagnostik und Therapie von Patienten mit einer Nebennierenraumforderung. Hier ist zunächst die sichere Differenzierung von hormoninaktiven und hormonaktiven Raumforderungen, wie z. B. dem Phäochromozytom, dem Conn- und dem Cushing-Syndrom die wichtigste Aufgabe. Dazu bieten wir eine leitliniengerechte Diagnostik an.

In diesem Zusammenhang werden Studien zur rationalen Diagnostik und molekularen Charakterisierung von Raumforderungen der Nebenniere durchgeführt. Es besteht die Möglichkeit einer endoskopischen Entfernung von Nebennierenraumforderungen (ähnlich einer endoskopischen Operation der Gallenblase). Dies ermöglicht eine kurze Verweildauer und eine geringe Komplikationsrate. Hier liegen unseren chirurgischen Kooperationspartnern Erfahrungen von über 500 Patienten vor.

Maligne Nebennierenerkrankungen wie das Nebennierenrindenkarzinom und das maligne Phäochromozytom stellen besondere Herausforderungen an den behandelnden Arzt. Hier besteht für uns ein besonderer Anspruch, sowohl in einer umfangreichen Betreuung dieser Patienten als auch in der Forschung zur Evaluation neuer Therapieoptionen und -strategien. Dies lässt sich selbstverständlich nur in einem engen interdisziplinären Team ermöglichen, wie hier in Form einer hervorragenden Zusammenarbeit mit der Chirurgie, Nuklearmedizin und Onkologie gegeben. Zur Therapie des Nebennierenrindenkarzinomswerden medikamentöse Verfahren untersucht, die Behandlung des malignen Phäochromozytoms wird in enger Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin mit der Untersuchung neuer Radionuklide vorgenommen.

Die Behandlung erfolgt im Rahmen des Comprehensive Cancer Center (CCC) im Endokrinen Tumorzentrum am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) Essen sowohl ambulant als auch stationär.

PD Dr. med.
Nicole Unger

Oberärztin, Leiterin der endokrinologischen Ambulanz und Transition

Dr. med.
Lukas van Baal

Arzt

Eleni Lampropulou

Assistenzärztin